Mo Folchart (Brendan Fraser) besitzt eine besondere Gabe: Er ist eine "Zauberzunge" und sorgt beim lauten Vorlesen dafür, dass die Figuren aus den jeweiligen Büchern in unsere Welt hinüber wechseln. Allerdings verschwinden dafür im Gegenzug auch Menschen in das Reich der Bücher und genau deshalb ist Mo bereits seit Jahren auf der Suche nach einer Ausgabe des seltenen Fantasyromans "Tintenherz", denn in dessen geschriebener Welt vermutet er seine Frau. Zusammen mit seiner Tochter Meggie (Eliza Hope Bennett) entdeckt er zwar ein Exemplar des Buches, sieht sich aber alsbald von dessen leibhaftigen Charakteren umgeben, die er einst selbst in diese Welt gelesen hat. Unter ihnen befinden sich der Bösewicht Capricorn (Andy Serkis) und ein Mann namens "Staubfinger" (Paul Bettany), der ein Verbündeter sein könnte, da er unbedingt in seine ursprüngliche Umgebung zurück will. Es kommt zu einem wilden Katz-und-Maus-Spiel um die letzten existierenden Seiten des Buches, bei dem sich Tante Elinor (Helen Mirren) und der Originalautor von "Tintenherz" (Jim Broadbent) nicht wirklich als brauchbare Hilfen erweisen. Hier ist sie nun also, die von Vielen mit großer Spannung erwartete Verfilmung des ersten "Tintenherz"-Romans von Deutschlands Bestseller-Autorin Cornelia Funke. Und es stellt sich sehr schnell heraus, dass die Bücher von Frau Funke schon fast in einer Liga mit denen einer gewissen Frau Rowling spielen, deren Kino-Adaption dies aber bei weitem nicht tut. Die Besetzung ist dabei noch vom Feinsten, denn Funkes Wunschkandidat Brendan Fraser passt in der Tat gut in die Rolle des Mortimer Folchart, und mit Paul Bettany sowie den verlässlichen Veteranen Helen Mirren undd Jim Broadbent ist man hier durch die Bank gut aufgestellt. Lediglich Andy Serkis (der "Darsteller" von "Gollum" und "King Kong" aus den Peter Jackson-Filmen) kann als schmieriger Schurke nicht so ganz davon überzeugen, dass er auch ohne computertechnische Verfremdung genügend Ausstrahlung besitzt. Den unvermeidlichen Kürzungen halten wir auch mal freundlicherweise die zumindest dem Nicht-Leser auffallenden Logiklöcher von unterschiedlicher Größe zugute. Wenn man also doch nicht unbedingt aus einem gedruckten Exemplar des Buches vorlesen muss, um den ganz speziellen Effekt zu erzielen, und wenn hier quasi jeder (und nicht etwa nur der ursprüngliche Autor) die Geschichte des Buches nach eigenem Gutdünken abändern darf - ja dann hätte der gute Mo doch aber wirklich nicht so lange und überall nach einem Exemplar von "Tintenherz" suchen brauchen, oder? Das Vergnügen sei Frau Funke gegönnt, aber mit etwas mehr Distanz reift leider die Erkenntnis, das wir es hier lediglich mit einem sauber inszenierten, netten Fantasyfilm zu tun haben, dem es kaum gelingt deutlich zu machen, was an ihm denn nun so viel anders sein soll als eine Art "Unendliche Geschichte" unter umgekehrten Vorzeichen, was das Eintauchen in andere Welten betrifft. Für Kenner der Vorlage wohl eine Enttäuschung und für alle anderen definitiv zu unspektakulär. Viel Staub um nichts also sozusagen. |
Bilder: Courtesy of Warner Bros., Copyright 2008 |
Originaltitel
Inkheart
Land
Jahr
2008
Laufzeit
106 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
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