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Die Story ist schnell erzählt: Will Keane (Richard Gere) ist smart, reich und begehrt. Ihm gehört ein In-Restaurant, und die High-Society von New York liegt ihm zu Füßen. Frauen natürlich auch. Die speist er nach einigen vergnüglichen Abenden mit seinem Standardsatz ab: "Wir haben keine Zukunft". Und genau diesen Satz schmettert er auch der 27 Jahre jüngeren, beschützenswert wirkenden Charlotte Fielding (Winona Ryder) an den Kopf. Doch deren Herz kann man nicht mehr brechen: Es ist so schwer krank, dass sie bald sterben muss. Die Liebe auf Zeit beginnt. Der alte Gigolo lehrt die zarte Märchenfee zu leben. Und sie lehrt ihn zu lieben. So verspricht es zumindest der Trailer.
Ganz anders Winona Ryder. Sie spielt eine naive Hüte-Bastlerin, die in ihrer Freizeit bunte Perlen aneinanderreiht und bei ihrer Oma wohnt. Sie ist schüchtern und schlagfertig zugleich. So stellen wir uns die Bewohner der Millionenmetropole New York vor. Oder? Wie auch immer: Ryder mag man sofort in ihrer fraulichen Rolle, sie spielt überzeugend. Sehr nachvollziehbar und glaubhaft ist also, dass der kalte Alte durch seine junge Geliebte plötzlich Gedichte liest, sich mit seiner Tochter versöhnt und sogar Tränchen verdrückt.
In den USA und Kanada sollte der Film vor dem offiziellen Start den Kritikern gar nicht erst vorgeführt werden - man wollte keine wertvollen Details der ach so spannenden Story verraten. Richard Gere intervenierte, und so wurde der Film ordentlich verrissen. Doch auch die Hauptdarsteller schienen - wenn man den Gazetten glauben mag - nicht so wahnsinnig bei der Sache zu sein: Ryder und Gere sollen sich gefetzt haben wie Hund und Katze. Beste Voraussetzungen also, um der Kameralinse die wahre Liebe vorzugaukeln. Das viel zu lange amerikanische Regiedebüt der Chinesin Joan Chen ist alles in allem enttäuschend. Sehenswert bleibt der Film einzig und allein durch die wunderbare Winona Ryder, der man am liebsten sein eigenes Herz spenden würde, um sie zu retten. Zu dumm nur, dass Altplayboy Gere alias Will Keane nicht auf die Idee gekommen ist. Denn dann hätte der Film statt des vorhersehbaren Schlusses garantiert einen verdienten Aha-Effekt gehabt.
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