Originaltitel
Recess: School's Out
Land
Jahr
2001
Laufzeit
83 min
Regie
Release Date
Bewertung
Die RUGRATS haben es vorgemacht. Nach einer veritablen Fernsehkarriere mit mehreren Auszeichnungen wurde der TV-Bildschirm zu klein, und die Köpfe hinter der Zeichentrickserie machten sich daran, die Abenteuer der Sandkastenrocker auf die große Leinwand zu bringen. Dieser Film war so erfolgreich, daß ein zweiter produziert wurde, der auch in den deutschen Kinos zu sehen sein wird. Paul Germain und Joe Ansolabehere, die Väter des Erfolges, machten sich nun daran, eine neue Serie zu konzipieren, und da die RUGRATS im Kindergarten zu hause waren, folgte nun der nächste logische Schritt: die Grundschule.
Dort schlagen sich T.J. und seine Freunde mit der kratzbürstigen Miss Finster und dem übergelaunten Direktor Prickley herum. Doch die Uhren in den Klassenzimmern schlagen alle High Noon: die Sommerferien sind da. T.J., der sich auf coole drei Monate rumhängen mit seinen Freunden gefreut hatte, wird enttäuscht. Alle seine Kumpel fahren in ein Sommercamp. Vinnie will seinen Wurf beim Baseball trainieren, die kleine Spinelli ihre Wrestlingtechnik verfeinern, Gretchen hat sich für ein Astronautencamp angemeldet, der schüchterne Gus will sich in einem Militärcamp zu einem Mann ausbilden lassen, und der dicke Mickey fährt mit den Sängern zum Stimmepolieren.
Was wäre das für ein langweiliger Sommer, wenn da nicht auf einmal in der Schule merkwürdige Dinge vor sich gehen würden. Kräftige Männer lassen keinen Unbefugten in die Nähe kommen, geheime Kisten werden hineingetragen, und schließlich hebt sich noch das Dach der Schulhalle, und ein riesiger Laserstrahl schießt grüne Blitze in den Himmel.
Klar, daß T.J. diese Geschichte niemand glaubt, und so bleibt ihm nur noch eins. Mit Hilfe seiner Schwester, die er mit ihrem gestohlenen Tagebuch erpreßt, holt er alle seine Freunde zurück in die Stadt, um den Dingen auf den Grund zu gehen. Dabei stellt sich heraus, daß der ehemalige Schulleiter Mr. Benedict einen ganz heimtückischen Plan verfolgt. Damit wieder mehr gelernt wird, und die Schüler mehr Zeit in ihren Klassenräumen verbringen, will er das abschaffen, was die Kinder am meisten davon abhält zu büffeln: die Sommerferien.
Ein Film für die Kleinen unter uns, die vielleicht eh schon jeden Samstag morgen auf RTL die Serie gucken. Für die Großen gibt es neben der überraschungsarmen Story noch das ein oder andere kleine Detail am Rande zu belächeln, das eigentlich nicht zu erwarten gewesen war, wie z.B. die Ninjas, die am Schluß einfach so auftauchen. Das anarchische Element ist aber bei weitem nicht so ausgeprägt wie z.B. bei "Ein Königreich für ein Lama".
Die Welt ist schon ein Hexenkessel; glücklich, wer da Kind sein darf, und den ganzen Tag mit einem Grashalm zwischen den Lippen und den Füßen im See die Wochen verbringt. Schule? Erst in drei Monaten! Ferien? Jetzt! Daß dabei die wirklichen Probleme weggeschoben werden, die der Film durchaus anspricht, mag vielleicht schulmeisterlich klingen bei einem Film für kleine Kinder, doch sich allein in einer Glorifizierung der Kindheit zu ergehen, ist kein Ausweg.
Nichtsdestotrotz ein souveräner Film mit sympathischen Charakteren und einem Mad Scientist, der endlich mal wieder eine so richtig hirnrissige Motivation hat, und einen noch bekloppteren Plan.
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