Jack (Adrien Brody) ist ein Kleinkrimineller, ein Frauenheld und hält sich selbst für supercool und unwiderstehlich. Mit seinen Kumpels hat er sich eine todsichere Nummer ausgedacht: Ausländische Geschäftsleute werden von dem als Polizist verkleideten Jack beim Sex mit bestellten Callgirls überrascht. Für den Verzicht auf eine Anzeige lässt sich Jack dann ordentlich bezahlen, teilt die Beute mit seinen Freunden und hat auch ansonsten viel Spaß. Auch die Affäre mit der hübschen Studentin Claire braucht er eigentlich nur für sein eigenes Ego und er genießt es, die intellektuelle und gebildete Frau mit seinem rauen, frechen Charme zu beeindrucken. Doch die unerfahrene und romantische Claire lässt sich nicht einfach wieder abschütteln, als sie Jack lästig wird. Überzeugt davon, dass hinter der rauen Schale Jacks ein warmherziger und feinfühliger Mensch steckt, steigert sie sich so sehr in die Beziehung hinein, dass sie schließlich den Boden unter den Füßen verliert als ihr Lover sie fallen lässt. Claire gerät in einen Strudel aus Prostitution und Selbstzerstörung, aus dem sie letztendlich nur Jack herausholen kann.
"Love the Hard Way" ist erst einmal schon von vornherein eine sehr interessante Produktion. Regisseur Peter Sehr überzeugte vor einigen Jahren mit seinem "Kaspar Hauser" und inszenierte jetzt zum erstenmal einen Film komplett in den USA, inklusive hauptsächlich amerikanischer Darsteller. Die Vorlage zur Geschichte bilden wiederum gleich zwei Romane des chinesischen Autors Wang Shuo. Regisseur Sehr hielt eine Verlegung in den kulturellen Schmelztiegel New Yorks jedoch für angemessen - eine Stadt, in der eine angesehene Universität inmitten eines verrufenen und kriminellen Stadtteils steht, bietet eine durchaus glaubwürdige Kulisse für den Zusammenprall der zwei Welten von Jack und Claire. Eine Leidenschaft, die vor allem auch Hauptdarsteller Adrien Brody verkörpert. Als dieser bereits im Sommer 2001 für den Film zusagte - also noch bevor er mit Roman Polanski "Der Pianist" drehte (für den er vor wenigen Tagen den Oscar als Bester Hauptdarsteller erhielt) - gelang damit ein echter Glücksgriff. Dass er hier eine völlig andere Rolle und einen im Grunde eigentlich wenig liebenswerten Charakter so überzeugend verkörpert, spricht eindeutig für das Potential Brodys und lässt für die weitere Zukunft auch noch Einiges erwarten. Überhaupt hat Sehr hier ein wirklich feines Ensemble an Schauspielern versammelt, aus dem auch noch August Diehl als nervöser und überforderter Kleingauner herausragt. Das lukrative Geschäft der Freunde wird dabei übrigens von einer cleveren Polizistin bedroht, die niemand Geringeres als Pam Grier (die 70er-Ikone mit "Jackie Brown"-Comeback) verkörpert, der bisher wohl noch bekannteste Name auf der Besetzungsliste. |
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