Fair Play

Land
Jahr
2023
Laufzeit
113 min
Genre
Regie
Release Date
Streaming
Bewertung
8
8/10
von Frank-Michael Helmke / 15. Oktober 2023

Emily (Phoebe Dynevor, die Hauptdarstellerin aus der ersten Staffel des Neftlix-Serienhits "Bridgerton") und Luke (Alden Ehrenreich, "Solo - A Star Wars Story") sind schwer verliebt und wollen heiraten, arbeiten aber auch gemeinsam als Analysten bei einem Hedgefonds, bei dem Beziehungen unter Angestellten gegen die Firmenpolitik verstoßen. Sie hoffen, ihr Versteckspiel aufgeben zu können, wenn sie beide im Unternehmen aufgestiegen sind. Doch als Emily eine Beförderung erhält, bei der beide erwartet hatten, dass Luke sie bekommt, gerät die so harmonische wie leidenschaftliche Beziehungsdynamik des Paares immer mehr ins Wanken.

"Fair Play" ist kein Film, der große Überraschungen bereit hält. Es ist offensichtlich, dass man hier einer Spirale aus Neid und Missgunst zusieht, die eigentlich nur in einem hässlichen Ende dieser Liebe gipfeln kann. Trotzdem ist es mehr als fesselnd, dieser Entwicklung zuzusehen. Weil Regisseurin und Autorin Chloe Domont die Spannungsschraube so gekonnt in stetem Tempo anzieht - das Unbehagen setzt erst ganz langsam ein, nimmt fast unmerklich kontinuierlich zu, bis es eine Intensität erreicht, die ebenso packt wie erschreckt. Und weil das Ganze von zwei Hauptdarstellern umgesetzt wird, die eine grandiose Chemie haben und sich mit Inbrunst in ihre Figuren werfen, ohne dass ihre Darbietung dabei je ins Überzogene kippt. 

Dass sich hier alles in seiner Eskalation so organisch und glaubwürdig anfühlt, hat auch mit dem wirkungsvollen Gegensatz zwischen Berufs- und Privatleben von Luke und Emily zu tun. Auf der einen Seite eine knüppelharte, gefühlskalte Welt, in der jede Schwäche bestraft wird und Emotionen nur dann hervorbrechen, wenn man gefeuert wird - und die Kollegen parallel schon mitleidlos zu spekulieren beginnen, wer sich Hoffnungen auf den gerade frei werdenden Stuhl machen darf. Auf der anderen die von enormer Leidenschaft geprägte Beziehung von Luke und Emily, deren sowohl körperliche als auch emotionale Intensität wie ein Gegengewicht zum kühlen Pragmatismus wirkt, den sie im Büro an den Tag legen. Wer sein Innenleben den ganzen Tag so totstellen muss, aus dem will es nach Feierabend umso heftiger heraus. 

Was auch offensichtlich ist: Dass "Fair Play" klar von einem feministischen Impetus getrieben ist. Die Probleme beginnen hier einzig, weil SIE es ist, die die Beförderung kriegt, und weil ER nicht damit klarkommt, unter ihr zu arbeiten. Zumal die beiden sich in einer zutiefst chauvinistischen Welt bewegen - Emily hat ihr neues Büro kaum betreten, da zerreißen sich die ausschließlich männlichen Kollegen schon das Maul, ob sie sich den Posten mit sexuellen Gefälligkeiten ergattert hat. Fragile männliche Egos, die sich schon beim Betrachten von "Barbie" auf den Schlips getreten fühlten, werden sich mit "Fair Play" vermutlich auch nicht anfreunden können. Geht es hier letztlich doch darum, was die Unfähigkeit eines Mannes, sich seiner Dominanz zu versichern, für Folgen haben kann. 

Das Resultat ist jedenfalls ein äußerst gelungener Beziehungsthriller, der von der ersten bis zur letzten Sekunde genau weiß, was er will - bravourös, wie Domont ihren Film nach der Showdown-Kumulation punktgenau mit einem plötzlichen Cut-to-Black augenblicklich beendet, als durch den letzten Satz, das letzte Geräusch und den letzten Gesichtsausdruck alle darüber gesagt ist, wie diese Geschichte endet. Im immer mehr im belanglosen Mittelmaß versickernden Netflix-Eigenproduktions-Angebot ist "Fair Play" definitiv ein beachtlicher, sehr lohnenswerter Ausreißer nach oben.  

 

Bilder: Copyright

2
2/10

Puuh, da war ich aber sehr überrascht von dieser Kritik.
Leider fühlt sich der Film wie der übliche Einerlei-Netflix-Brei an.
Die Wendungen sind so hanebüchen, dass schnell das Interesse an diesem Film schwindet.
Völlig unglaubwürdige, dumme Charaktere. Verschwendete Zeit!
Ich kann diesen Film überhaupt nicht empfehlen

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