Dass der Schauspieler Jack Black eine besondere Vorliebe zur Rockmusik hat, ist jedem Kinogänger spätestens seit "School of Rock" klar. Dass Black aber schon lange vor seiner Filmkarriere Gründungsmitglied eines in den USA recht berühmten Hard Rock-Duosmit dem Namen Tenacious D ist, wissen wohl eher wenige. Mit "Kings of Rock - Tenacious D" präsentieren Jack Black und sein Partner Kyle Gass die wenig ernst gemeinte und ziemlich eigenwillige Entstehungsgeschichte ihrer auch sehr eigenwilligen Band.
JB (Jack Black) folgt seiner Bestimmung, Rockstar zu werden, aus der Provinz bis nach Los Angeles, wo er auf den Straßenmusiker KG (Kyle Gass) trifft. Es stellt sich heraus, dass beide vom gleichen Ziel träumen, nämlich ganz groß raus zu kommen. Der einzige Weg dahin führt ihrer Ansicht nach über den Sieg beim Wettbewerb "Offenes Mikro" in ihrer Stammkneipe. Es fehlt nur noch der richtige Song, der die beiden ganz nach oben katapultieren soll. JB und KG bemerken, dass die größten Gitarristen der Rock-Geschichte alle das gleiche Plektron benutzten, und erfahren von einem zwielichtigen Gitarrenhändler (Ben Stiller), dass dieses teuflisch-magische Plektron im Rock and Roll History Museum gelagert wird. JB und KG machen sich also auf den Weg, um das Objekt der Begierde zu entwenden und damit ihren großen Traum zu verwirklichen.
Um eines vorwegzunehmen: Dieser Film richtet sich ausschließlich an Jack Black und Tenacious D-Fans. Schließlich sagte Black selber, dass die ganze Crew - sowohl hinter als auch vor der Kamera - als einzige Voraussetzung für den Job nicht ausführliche Lebensläufe vorzeigen, sondern sich als große Tenacious D-Fans outen sollten. Wer sich nicht zu dieser Gruppe zählt, sollte einen großen Bogen um diesen Film machen - wobei jeder, der Jack Black grundsätzlich saukomisch findet, sehr wahrscheinlich auch die Musik von Tenacious D großartig finden wird, die mit der Black-typischen, hyperaktiven Attitüde und einem deutlichen Stoner-Humor dem klassischen Hard Rock ebenso huldigt wie ihn parodiert.
Hier geht es nicht um große Schauspielkunst und auch nicht um ausgeklügelte Psychogramme der Figuren. Vielmehr darf man sich auf einen vulgären und teilweise schon geschmacklosen Trip gefasst machen, bei dem leidenschaftlich gefurzt, geflucht und gerülpst wird, wie es das gängige Klischee eines Rockers verlangt.
Dominiert wird das ganze Geschehen durch den immer präsenten Jack Black. Seine Musikleidenschaft, die immer wieder seinen Körper wild zucken lässt. Sein Gesicht, welches jeden Ton widerspiegelt. Kyle Gass als gemütlicher Dicker lässt seinem Partner generell den Vortritt, ergänzt ihn dabei perfekt und trägt seinen Teil zum besonderen Charme dieses Duos bei, während Black klar dominiert. Selbst Ben Stiller als verschrobener Gitarrenverkäufer bleibt neben JB äußerst farblos. Eine positive Überraschung ist hingegen der Gastauftritt von Tim Robbins, der einen verwahrlosten Mann spielen darf, der ebenfalls auf der Jagd nach dem Plektron ist. Es ist einer der seltenen Momente, wo dieser außergewöhnliche Schauspieler dem Kinopublikum auch mal seine komödiantische Seite zeigen darf.
Man kann, wenn man sich auf den vulgären Humor dieses Films einlässt, durchaus eine amüsante Zeit mit JB und KG verbringen. Man kann mit ihnen ein bisschen auf der Gitarre herumklimpern, bergeweise Pizza essen, einen surrealen Drogentrip durchleben und ganz nebenbei ein furioses "Rock-Battle" gegen Satan persönlich bestreiten.
"Kings of Rock - Tenacious D" schafft es einige Witze gezielt unter der Gürtellinie zu platzieren, und man fragt sich schon ein wenig, ob das denn wirklich nötig war - die besten Lacher erntet der Film an anderer Stelle. Er ist häufig anmaßend, politisch unkorrekt, rüpelhaft und provokant - und genau deshalb einfach nur purer Rock.
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